Bis Ende letzten Jahres standen Entführungen, Überfälle und Morde in Port-au-Prince auf der Tagesordnung; große Teile der Hauptstadt wurden von Verbrecherbanden beherrscht. Schließlich legten die seit drei Jahren – unter brasilianischer Leitung – stationierten UN-Blauhelme ihre Zurückhaltung ab und starteten im Jänner d.J. zusammen mit der nationalen Polizei umfassende bewaffnete Aktionen gegen die Gangs. Heute herrscht in den Armenvierteln, auch in der berühmten und berüchtigten Cité Soleil, wieder Ruhe.
Präsident René Préval hat eine Regierung der nationalen Einheit gegründet, in der die sechs wichtigsten Parteien vertreten sind. Die Regierung will sich nun verstärkt dem Aufbau eines funktionierenden Staates und der Ankurbelung der Wirtschaft widmen.
Mitte Oktober hat der UN-Sicherheitsrat einstimmig das Mandat der Friedensmission um ein Jahr verlängert und eine weitere Verlängerung in Aussicht gestellt.